Was ist Behandlung nach Bobath?
Die Methode wurde von Berta Bobath, Krankengymnastin und ihrem Mann, Dr. Karel Bobath, Neurologe, entwickelt.
Nach dem Bobath-Behandlungskonzept werden Kinder behandelt, die aufgrund einer frühen Hirnschädigung bewegungsgestört sind (Spastiker, Athetotiker u.a.)

Während der Behandlung lernt das Kind untern den Händen des Therapeuten normale Bewegungsabläufe am eigenen Leib kennen. Die durch die Schädigung vorhandenen abnormen Haltungs- und Bewegungsmuster müssen gehemmt werden, damit willkürliche, koordinierte Bewegungen ausgeführt werden können. Die Schulung der Kopf- und Rumpfkontrolle, Gleichgewichtsreaktionen, Gleichgewichtsübertragung von einer auf die andere Körperseite, stehen im Vordergrund der Behandlung.

Als Leitfaden dienen die normalen Entwicklungsstufen des Säuglings und Kleinkindes. Ein wichtiger Aspekt ist die Anleitung der Eltern. Die Haltung und Lagerung des Kindes und die Beschäftung mit dem Kind werden so gestaltet, dass pathologische Bewegungen gehemmt werden zugunsten einer normalen Bewegungsbahnung. Optische, akustische und taktile Stimulation (Tappig, Druck und Zug) werden in die Behandlung mit einbezogen (sensomotirisches Training). Der Behandlungsbeginn wird möglichst frühzeitig angestrebt, um die Hirnfunktion während der Reifung in den ersten Lebensmonaten günstig zu beeinflussen. Die Behandlung nach Bobath wird auch modifiziert in der Erwachsenen-Therapie angewandt, bei allen Bewegungsstörungen, die durch Hirnschädigungen hervorgerufen werden (z.B. Halbseitlähmungen, Hirntumore, Hirnverletzungen).


Quelle: Deutscher Verband für Physiotherapie Stuttgart